Kehrig. Die Vorstände und Aufsichtsräte der Raiffeisenbank Eifeltor eG und der Raiffeisenbank Kehrig eG haben sich einstimmig für eine Fusion der beiden regionalen Kreditinstitute ausgesprochen. Beide Vorstände blicken mit Stolz auf die Geschichte der beiden Banken. Mit der beabsichtigten Fusion entsteht eine starke Genossenschaftsbank mit einer Bilanzsumme von fast 400 Mio. Euro und rund 80 Mitarbeitern. Das gemeinsame Geschäftsgebiet umfasst dann acht Filialen. Bei der beabsichtigten Verschmelzung soll die Raiffeisenbank Kehrig als das kleinere Institut die übertragende und die Raiffeisenbank Eifeltor als das größere Institut die übernehmende Genossenschaft sein.
„Bereits im Rahmen der Generalversammlung 2018 haben wir unsere Mitglieder darüber informiert, dass wir aufgrund unserer geringen Personaldecke einen Fusionspartner suchen und für 2021 eine Fusion anstreben“, so Willi Kerzmann, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Kehrig eG. Die Herausforderungen insbesondere im Hinblick auf die weiter steigenden regulatorischen Anforderungen setzt kleine Banken immens unter Druck. „Wirtschaftlich geht es unserer Raiffeisenbank Kehrig sehr gut. Unsere Ergebnisse in den letzten Jahren waren stark überdurchschnittlich und wir haben uns in einer zunehmend verschärfenden Wettbewerbssituation in der Finanzdienstleistungsbranche sehr gut behauptet,“ so Kerzmann weiter.
Daneben sind die Banken von der anhaltenden Niedrigzinsphase sowie der rasch voranschreitenden Digitalisierung betroffen. Insbesondere die Digitalisierung sowie die immer komplexer werdenden Fragestellungen in der Kundenanlageberatung und in der Kreditberatung erfordern zunehmend den Einsatz von Spezialisten. „Dazu kommt, dass rund die Hälfte unserer Mitarbeiter und mein Vorstandskollege Willi Kerzmann im Laufe dieses Jahres bzw. im nächsten Jahr in den Ruhestand eintreten. Es ist uns zwar in den letzten Jahren gelungen, uns personell zu verstärken, aber den Weggang von rund der Hälfte der Mitarbeiter ist in Zeiten des Fachkräftemangels nicht zu kompensieren,“ begründet Ralf Ockenfels, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Kehrig eG, die Hintergründe für das Fusionsvorhaben.
Als gute Nachbarn kooperieren die Raiffeisenbank Kehrig und die Raiffeisenbank Eifeltor bereits seit 2019 in vielen Bereichen miteinander. Dies gelingt zwei Partnern am besten, die sich schon kennen und einander vertrauen. Hieraus hat sich die kollegiale und intensive Zusammenarbeit weiter vertieft.
Willi Kerzmann und Ralf Ockenfels berichten, dass sie in den letzten drei Jahren Alternativen zur Fusion mit der Raiffeisenbank Eifeltor geprüft haben: „Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir unseren Mitgliedern die Fusion der Raiffeisenbank Kehrig mit der Raiffeisenbank Eifeltor vorschlagen wollen, da das neue gemeinsame Institut auf wirtschaftlich soliden Füßen stehen wird und wir nicht nur unsere Mitglieder und Kunden in guten Händen wissen. Uns war darüber hinaus besonders wichtig, dass auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine gute berufliche Perspektive in dem gemeinsamen Institut haben. Außerdem haben wir für den Standort in Kehrig eine zehnjährige Bestandsgarantie erreicht. Daher haben wir unsere Mitglieder im Rahmen der Generalversammlung 2020 bereits über die mögliche Verschmelzung informiert.“
Das fusionierte Institut soll die Erfolge aus beiden Häusern verbinden und so zusammen gestärkt in die Zukunft gehen. „Auch nach der geplanten Verschmelzung werden wir eine kleine Raiffeisenbank bleiben, die mit kurzen Entscheidungswegen die besten Lösungen für die Mitglieder und Kunden bietet. Dabei können die Kunden wählen, auf welchem Weg sie Kontakt zu ihrer Raiffeisenbank aufnehmen wollen: per Telefon, online oder persönlich in der Filiale,“ erklärt Elmar Franzen, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Eifeltor, die zukünftige gemeinsame Ausrichtung. „Wir sind froh darüber, dass wir mit den Kollegen der Raiffeisenbank Kehrig unseren Mitgliedern eine Fusion von zwei kleinen Banken vorschlagen können, die beide Kundennähe und Flexibilität leben. Wir wollen uns bewusst von den Milliardenbanken in der Nachbarschaft durch konsequente Nähe zum Kunden absetzen,“ führt Franzen zur zukünftigen Strategie der Bank an.
Auch die Vertretung in den Gremien soll nach der Verschmelzung breit aufgestellt sein. „Beide Banken gehen eine Fusion auf Augenhöhe ein. Daher ist es wichtig und richtig, dass sich dies auch im Vorstand und Aufsichtsrat widerspiegelt. Daher sind wir froh, dass Ralf Ockenfels nach der geplanten Fusion im Vorstand weiterarbeiten wird. Außerdem haben alle Aufsichtsratsmitglieder der Raiffeisenbank Kehrig, die die Altersgrenze nicht überschritten haben, ihre Bereitschaft zur weiteren Mitarbeit im gemeinsamen Aufsichtsrat bekundet. Daher wollen wir dies auch so den Mitgliedern in den Generalversammlungen im Juni vorschlagen,“ erklärt Thomas Welter, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Eifeltor, die geplante Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat.
„Zielsetzung ist es, auf dem gemeinsamen Weg weitere Mehrwerte für unsere Mitglieder und Kunden zu generieren, aber auch die Effizienz der Prozesse zu steigern. Für unsere Mitglieder und Kunden setzen wir mit der Fusionsabsicht weiterhin auf Kontinuität und Verlässlichkeit sowie auf die Qualität der Genossenschaftlichen Beratung. Gemeinsam können wir unsere Beratungskompetenz weiter stärken, unsere Geschäftsfelder ausbauen und neue aufbauen. Im Rahmen der Fusion wird es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Trotzdem sind wir uns bewusst, dass eine Fusion auch heißt, sich auf neue Kolleginnen und Kollegen und auf neue Rahmenbedingungen einzulassen. Das ist einerseits spannend und aufregend, andererseits ist es eine Herausforderung“, so die Vorstandsmitglieder der beiden Genossenschaftsbanken.
Sofern die Mitglieder beider Banken in einer Beschlussfassung der Fusion zustimmen, wird die neue Genossenschaft sich wie folgt aufstellen: Sie wird „Raiffeisenbank Eifeltor eG“ heißen und ihren Sitz in Kaisersesch haben. Der Vorstand wird in Kaisersesch und Kehrig anzutreffen sein. Die Geschäftsstelle in Kehrig bleibt erhalten und wird durch Renovierungsinvestitionen in Beratungs- und Serviceleistungen strategisch gut für die Zukunft positioniert. Der Vorstand soll sich nach der Verschmelzung aus den Vorstandsmitgliedern Elmar Franzen, Ralf Ockenfels und Thomas Welter zusammensetzen.