Kreditgenossenschaften mit solider Entwicklung im Kundengeschäft

Plus bei Einlagen und Krediten

Landkreis Cochem-Zell. Die fünf Volksbanken und Raiffeisenbanken im Landkreis blicken auf ein insgesamt gutes Jahr 2018 zurück. „Der Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres war erneut insgesamt zufriedenstellend. Unsere Position als vertrauensvoller Partner unserer Kunden haben wir dementsprechend weiter ausbauen können“, sagt Bankleitersprecher Thomas Welter. Das Kreditgeschäft sowie das Geschäft mit Sparprodukten legten jeweils um 4,8 Prozent zu.

Zusammen erreichten die fünf Volksbanken und Raiffeisenbanken (Raiffeisenbank Eifeltor, Raiffeisenbank Moselkrampen, Raiffeisenbank Zeller Land, Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank und die VR Bank Rhein-Mosel) einen Zuwachs beim Kreditgeschäft von 32,2 Millionen Euro (4,8 Prozent) auf knapp 704 Millionen Euro (inkl. Hypotheken- und Bauspardarlehen). „Die Kreditgenossenschaften sind der Partner ihrer Kunden in Finanzierungsfragen, ermöglichen so beispielsweise den Traum vom Eigenheim und sind durch die Kreditvergabe an den Mittelstand vor Ort ein Rückgrat der heimischen Wirtschaft“, sagt Thomas Welter, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Eifeltor.

Die dafür nötigen Gelder stammen ebenfalls aus der Region: So stieg der Bestand der Kundeneinlagen um 6,1 Prozent auf 835 Millionen Euro. Inklusive Direktanlagen in Fonds, Bausparguthaben und weiteren vermittelten Anlagen betreuten die Volksbanken und Raiffeisenbanken zum Bilanzstichtag 31.12.2018 knapp 1,98 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 4,8 Prozent. „Sparer verbinden mit den Kreditgenossenschaften Solidität, Integrität, Modernität und Regionalität. Das erklärt das nach wie vor deutliche Einlagenwachstum“, sagt Welter.

Neue Regulierungsvorschriften erschweren Beratung

Die Anlageberatung wird allerdings durch die im vergangenen Jahr umgesetzte europäische Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente MiFID II deutlich erschwert. Die Umsetzung von MiFID II zum 3. Januar 2018 hat auf nahezu allen Themengebieten des Wertpapierdienstleistungsgeschäftes zu teilweise erheblichen Kosten geführt. Die mit dem Ziel des Verbraucherschutzes eingeführte Richtlinie führt dabei auch bei Kunden zu Mehraufwand und Verdruss. „Kundengespräche werden durch die vielen Vorgaben damit schwieriger. Nicht zuletzt werden einzelne Wege wie die telefonische Beratung durch die Aufzeichnungspflicht sehr umständlich und bürokratisch“, sagt Peter van Moerbeeck, Vorstandsmitglied der Volksbank Cochem. Dies ist bundesweit zu beobachten: Bei einer Umfrage des Genossenschaftsverbandes – Verband der Regionen unter seinen Mitgliedsbanken stuften knapp 50 Prozent die Kundenreaktionen als negativ ein, weitere 15 Prozent sogar als sehr negativ. Eine bedenkliche Entwicklung: Denn gerade jetzt in der lange andauernden historischen Niedrigzinsphase und wachsender Unsicherheit an den Aktienmärkten durch Rezessionsängste sollte Beratung nicht erschwert, sondern eher erleichtert werden. „Ein guter Anlagemix ist für unsere Kunden wichtig. Wir als Volksbanken und Raiffeisenbanken haben zusammen mit unseren Verbundpartnern wie Union Investment, der Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der R+V Versicherung hier alle Möglichkeiten, um unsere Kunden individuell und passgenau zu beraten“, sagt Peter van Moerbeeck.

Qualifizierte Beratung ohne Experimente

Dabei spielt die individuelle Beratung ohnehin eine große Rolle bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken. Im September des vergangenen Jahres jährte sich die Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers zum zehnten Mal. „Gerade in der Finanzkrise zeigte sich die Stärke der Kreditgenossenschaften: Die Volksbanken und Raiffeisenbanken waren hier die stabilste und verlässlichste deutsche Bankengruppe“, sagt Christian Klaus, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Moselkrampen. Grund dafür ist auch die genossenschaftliche Rechtsform. Anders als börsennotierte Kreditinstitute maximieren Genossenschaftsbanken den Mitgliedernutzen und nicht den Gewinn. Kunden sind häufig auch die Mitglieder ihrer Bank – und bestimmen in General- oder Vertreterversammlungen direkt mit. Auch bei den fünf Genossenschaftsbanken im Landkreis Cochem-Zell: Ende 2018 zählten die fünf Banken 21.336 Mitglieder, das ist ein Zuwachs von 182 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr.  

Regionale Nähe und digitale Angebote

Mit 18 Geschäftsstellen und 23 Geldautomaten sind die fünf Volksbanken und Raiffeisenbanken überall in der Nähe ihrer Kunden vertreten. Trotz eines leichten Rückgangs um vier Filialen unterhalten die Kreditgenossenschaften eines der dichtesten Netze aller Geschäftsbanken.

220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 15 Auszubildende, sind für die Kunden da. Dabei sind persönliche Gespräche in der Filiale ebenso möglich wie telefonisch oder per Mail. Auch weitere Kanäle wie Online-Banking und Zahlungswege beispielsweise per App sind möglich. „Als Volksbanken und Raiffeisenbanken bieten wir beides: persönliche Erreichbarkeit und moderne digitale Lösungen“, sagt Hans Josef Schumacher, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Zeller Land. Mit der VR-Banking-App beispielsweise können Kunden von unterwegs aus nicht nur Kontostände und Umsätze abfragen, sondern auch Überweisungen tätigen und Rechnungen per „Scan2Bank“ oder „GiroCode“ ohne umständliches Eintippen der Rechnungsdaten begleichen. Kunden fotografieren einfach den „GiroCode“ (ein QR-Code auf der Rechnung), die Rechnung oder den vorausgefüllten Überweisungsträger mit ihrem Smartphone oder Tablet. Die Rechnungsdaten werden automatisch in die Überweisungsmaske übertragen. Zudem können Kunden mit der Funktion „Kwitt“ Geldbeträge schnell per Smartphone an eigene Kontakte mit Konto bei einer Volksbank Raiffeisenbank oder neuerdings auch bei einer Sparkasse senden oder anfordern. Dabei gibt es höchste Sicherheitsstandards wie beim Online-Banking.

 

Die fünf Volksbanken und Raiffeisenbanken im Landkreis Cochem-Zell

Raiffeisenbank Eifeltor eG
Raiffeisenbank Moselkrampen eG
Raiffeisenbank Zeller Land eG
Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG
VR Bank Rhein-Mosel eG

Wichtige Zahlen (addiert) im Überblick (Stand: 31.12.2018)

Bilanzsumme: 1.035 Millionen Euro
Kundeneinlagen: 835 Millionen Euro
Betreute Einlagen (inkl. Vermittlungen): 1,98 Milliarden Euro
Kundenkredite: 548 Millionen Euro
Betreute Kredite (inkl. Vermittlungen): 704 Millionen Euro
Mitglieder: 21.336
Mitarbeiter: 220
davon Auszubildende: 15
Bankstellen: 18
v. l. n. r. Thomas Welter, Christian Klaus, Peter van Moerbeeck, Hans-Josef Schumacher